konsortium.Netz.kultur
konsortium.Netz.kultur ist der Zusammenschluss der österreichischen Initiativen an der Schnittstelle von Kunst, Kultur und neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.
Umstrukturierung der Kunstsektion
Wo bleibt der sachpolitische Plan für eine Zukunftsentwicklung von Kunst, Kultur und neuen Medien?
Die zuletzt bekannt gewordenen Absichten von Kunststaatssekretär Franz Morak, zwei Abteilungen der Kunstsektion (Kinder-und Jugendliteratur und Film- und Medienkunst) dem parteipolitischen Kalkül zu opfern, lassen große Zweifel darüber aufkommen, dass "Neu regieren" im Bundeskanzleramt auch tatsächlich ein Regieren für Neues meint.
Das überfallsartige Vorgehen hat jedenfalls aufgezeigt, dass das Kunststaatssekretariat seinen eigenen Anspruch auf eine neue Qualität in der Förderpolitik nicht mit allzu großer Ernsthaftigkeit verfolgt. Dabei wurden nicht nur die Interessenvertretungen ausnahmslos missachtet. Mit der Neustruktrierung der Kunstsektion hat Staatssekretär Morak vor allem sachpolitische Erfordernisse ignoriert, die eigentlich dafür sorgen sollten, dass neue Tendenzen in der Entwicklung von Kunst und Kultur auch in die Administration Eingang finden.
In diesem Sinne hat das konsortium.Netz.kultur, die Interessenvertretung der österreichischen Netzkulturinitiativen, bereits seit langem darauf hingewiesen, dass dem Einzug der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in den Kunst- und Kulturbereich so rasch wie möglich Rechnung zu tragen ist. Es bedarf in der Kunstverwaltung neben einer ausreichenden finanziellen Ausstattung in erster Linie kompetenter Ansprechstellen und klarer Förderrichtlinien für Kulturinitiativen, die sich auf künstlerische Produktion, öffentliche Dienstleistung, Vernetzung und Bildungsarbeit unter Nutzung der neuen Medien konzentrieren.
Während eine partizipative Netzkultur, wie unter anderem am Beispiel von Public Netbase t0 im Museumsquartier oder von subnet im Salzburger Kulturgelände Nonntal abzulesen ist, für ihre Impulsgebung auf die gesamte Kulturentwicklung zunehmende Beachtung findet, wurde die Abteilungsstruktur der Kunstsektion diesem Umstand bisher nur sehr unzulänglich gerecht. Eine gänzliche Auflösung der Abteilung für Medienkunst bedeutet aber ein totales Ausblenden in der Wahrnehmung von neuen Entwicklungen und damit einen gefährlichen Rückschritt, der nachhaltige Schäden für Kunst und Kultur im Informationszeitalter nach sich zieht.
Aus diesem Grunde fordert das konsortium.Netz.kultur eine Neustrukturierung der Kunstsektion, der nicht parteipolitische Vergeltung zugrunde liegt, sondern ein sachpolitischer Maßnahmenplan für eine Zukunftsentwicklung von Kunst, Kultur und neuen Medien.
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